Tyske eksperter: Rådyr ødelægger skovene

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Forstexperten: Rehe machen Wald kaputt

Jäger sollen mehr schießen

Hungrige Rehe machen dem Wald im Südwesten aus Sicht von Forstexperten zunehmend zu schaffen. «Derzeit ist leider von einer zunehmenden Verbissbelastung für den Wald auszugehen, welche die Waldentwicklung zumindest regional beeinträchtigt», sagte Agrarminister Peter Hauk (CDU) der dpa in Stuttgart. Es gebe immer mehr angeknabberte junge Baumtriebe, so dass ein ordentlicher Nachwuchs verhindert werde, beklagte der Geschäftsführer der Forstkammer, Martin Bentele. Gefährdet seien besonders Baumarten wie Tanne, Eiche und Buche mit zartem Grün. «Wenn die Bäume nicht groß und zu einem "Wertholzträger" werden können, bedeutet das einen hohen finanziellen Schaden», sagte Bentele.

Die Forstkammer forderte die Jägerschaft auf, mehr Tiere zu schießen, um den Wald zu schützen. «Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht», sagte dagegen Ulrich Baade vom Landesjagdverband. Gleichzeitig sprechen sich die Jäger für eine verstärkte Wiederansiedlung von Hirschen als baden-württembergisches Wappentier aus. Der LJV verlange ein «flächendeckendes Rotwildmanagement, das einen genetischen Austausch zwischen den Populationen ermöglicht und ein drohendes Aussterben dieser Wildart in Baden-Württemberg verhindert».

Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt und die Wildforschungsstelle des Landes hätten Genetik und Wanderwege des Rotwildes in Baden-Württemberg untersucht und das Anliegen des Verbandes bestätigt, sagte Baade in einem dpa-Gespräch. Forstminister Hauk gab zu bedenken, dass für eine Ausweitung der Bestände die Interessen der Grundstücksbesitzer, der Jäger, des Naturschutzes, des Tourismus und der Erholungsfunktion unter einen Hut gebracht werden müssten. Ein Symposium in Denzlingen (Kreis Emmendingen) am 12./13. November werde sich mit dem Wildtier-Management beschäftigen.

Bis Jahresende wird im Südwesten ein neues Verbissgutachten erstellt, das auch Grundlage für die Festlegung der Abschusszahlen ist. Laut Jagdstatistik sind in der vergangenen Saison 2005/2006 rund 155 000 Rehe getötet worden - so viele wie seit 50 Jahren nicht mehr in einer Saison. Der staatliche Abschussplan für 2004 bis 2007 weist ein Soll von 469 800 Stück Rehwild aus.

Minister Hauk und die privat organisierte Forstkammer sind sich einig, dass effektivere Jagdformen notwendig sind, um die Bestände zu beschränken. «Großräumige, revier- und auch kreisübergreifende Drückjagden, müssen noch stärker praktiziert werden», heißt es in einer Stellungnahme der Forstkammer für dpa. Hauk empfiehlt, bei den Jagden stärker als bisher neben Schwarz- auch gleichzeitig Rehwild zu erlegen. «Auch Waldbesitzer müssen sich mehr mit dem Thema Jagd beschäftigen und ihren Einfluss auf Jagdpachtverträge wahrnehmen», sagte Bentele von der Forstkammer.

Nach Darstellung von Hauk ist geplant, im Zuge der Entbürokratisierung den revierweise festgesetzten staatlichen Abschussplan in Baden-Württemberg abzuschaffen. Dazu will er noch in diesem Jahr einen Entwurf zur Änderung des Landesjagdgesetzes in den Landtag einbringen. «Anstelle der schwer kontrollierbaren Zahl der Abschüsse sollen sich Jagdrechtsinhaber und Jäger künftig selbst über Orte dringlicher Bejagung einigen», sagte Hauk. Wichtige Grundlagen hierfür seien das forstliche Gutachten zum Abschussplan und die Jagdstatistik.

Die Forstexperten sind gegen teure Möglichkeiten, um den Wildverbiss zu vermindern - wie etwa die Einzäunung von Schonungen und das Aufpinseln von Bitterstoffen auf den jungen Baumtrieben, damit das Wild nicht an das Grün geht. Forstminister Hauk erinnerte daran, dass es nach dem Orkan «Lothar» Hilfen des Landes für die Wiederaufforstungen gegeben habe. Mit Blick auf die Sparpolitik des Landes sei das aber heute nicht mehr möglich.

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