Tyskland: Jægerne har nok at lave op til jul

[ran]

Jäger in Mecklenburg-Vorpommerns haben alle Hände voll zu tun

Rehrücken und Wildschwein sind zu Weihnachten gefragt

Die Jäger Mecklenburg-Vorpommerns haben vor Weihnachten alle Hände voll zu tun. Der Bedarf an Wildbret auf der Festtafel ist im Vergleich zu den Vorjahren merklich gestiegen, ergab eine dpa-Umfrage bei Forstämtern des Landes. «Die Leute kaufen ihren Braten öfter bei uns ein, weil sie hier eine Herkunftsgarantie bekommen», sagte Jörg Stübe, Forstamtsleiter in Schildfeld (Landkreis Ludwigslust).

Sichere, natürliche sowie biologische Lebensmittel liegen im Trend, meinte Stübe. Das wirke sich auch auf den Wildhandel aus. Zu Weihnachten wolle der Verbraucher nicht nur etwas Besonderes auf dem Tisch haben. «Die Köchin will genau wissen, wo und wie ihr Festbraten aufgewachsen ist.» Grund für eine höhere Nachfrage nach Reh und Wildschwein aus heimischen Wäldern sei aber auch der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung mit positiven Folgen für das Kaufverhalten, sagte die Torgelower Forstamtsleiterin Bärbel Neumann.

Vereinzelt werde Wild dieser Tage bereits knapp, schätzt Jörg Stübe ein. Auch das für die Jahreszeit zu warme Wetter erleichtere nicht gerade das Jagen. Bei Frost seien die Tiere stetig auf Futtersuche, aktiver und könnten so leichter aufgespürt werden. Engpässe für den Verbraucher gebe es mitunter bei Edelteilen wie Rehrücken, Filets oder Keulen. Das Forstamt Schildfeld mit eigener Wildverarbeitung bietet pro Jahr mehr als 25 Tonnen Fleisch an.

Auf der Insel Usedom indes sind die Drückjagden vorerst eingestellt, die letzte habe Anfang Dezember stattgefunden, berichtet Carola Schiemanowski vom Forstamt Neu Pudagla. «Unsere Förster sind jetzt zu sehr mit dem Verkauf von Weihnachtsbäumen beschäftigt, da steht die Jagd hintenan.» Ohnehin sei das Wetter derzeit ungünstig, es fehle Frost und ebenso ein klarer Himmel, sagt die Mitarbeiterin. «Ohne Mondschein sieht der Jäger das Wild doch nicht!» Die meisten Kunden hätten sich aber beizeiten für die Feiertage eingedeckt, einzelne Portionsstücke gebe es noch auf dem Wildmarkt des Forstamtes.

Laut Agrarministerium bringen die 11 300 Jäger des Landes pro Jahr mehr als 3 000 Tonnen Wild zur Strecke, das entspricht rund 130 000 Stück Schalenwild. Wildfleisch aus der Natur Mecklenburg-Vorpommerns sei mit optimalen Einstands- und Ernährungsbedingungen aufgewachsen, daher fettarm, ökologisch wertvoll und gesund, hieß es.

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